Der eigenen Vision folgen: Im Gespräch mit Aino Laberenz // She’s Mercedes
Foto: Samira MuhicVeröffentlicht am 15. März 2018 auf der She’s Mercedes Website sowie in der She’s Mercedes Lounge Aino Laberenz, Multitalent und Multitaskerin par excellence, gibt uns einen Einblick in ihr Herzensprojekt: das Operndorf Afrika in Burkina Faso.An einem kalten Vormittag treffen wir uns mit Aino Laberenz im Büro des Operndorfs Afrika. Ihre MitarbeiterInnen haben uns bereits mit Tee versorgt, als Aino mit dicker Strickmütze auf dem Kopf, lässigen Boots an den Füßen und kuscheliger Kunstfelljacke um die Schultern nur wenige Minuten später das Ladenlokal betritt. Ihre Erscheinung begeistert sofort. Für ihren Stil ist sie in der Hauptstadt mindestens so bekannt wie bundesweit für ihre Arbeit am Theater und im Umfeld der Kunst. Vor allem für ein Projekt schlägt ihr Herz seit 2010 aber besonders stark: das Operndorf Afrika welches sie nach dem Tod ihres Mannes Christoph Schlingensief weiterentwickelt und grundlegend aufgebaut hat. Das global gedachte Kunstprojekt versteht sich nicht nur als Ort, der Perspektiven bietet; es will vor allem auch eine Sphäre des kreativen Austausches zwischen den Kulturen sein. Keine leichte Aufgabe, das zu stemmen. Aino Laberenz stellt sich ihr trotzdem täglich nur zu gerne aufs Neue. Gleiches gilt für ihre Arbeit als Bühnen- und Kostümbildnerin, der sie ebenfalls regelmäßig nachgeht. Nebenher ist die zierliche 36-Jährige fester Bestandteil des Berliner Kultur- und Szenelebens – egal ob Modeevent, Filmpremiere, Ausstellungseröffnung oder Kulturveranstaltung: Aino Laberenz scheint nirgendwo zu fehlen. Auch das gehört zu ihrem Job. Im Gespräch mit She’s Mercedes zeigt sich allerdings schnell, dass hinter all dem Trubel eine sehr geerdete Frau steht, die ihre Kraft vor allem aus der tiefen Leidenschaft für ihre Arbeit schöpft. She’s Mercedes: Mit dem Operndorf Afrika führen Sie die Vision Ihres verstorbenen Mannes Christoph Schlingensief weiter. Stand für Sie von Anfang an fest, dass Sie sich diesem Projekt widmen wollen? Wie hoch war der Druck?Aino Laberenz: Ich war bereits bei der Entstehung des Projektes dabei. Deshalb stellte sich mir gar nicht die Frage, ob ich weitermache, sondern eher wie. Die Menschen in Burkina Faso haben mich bei meiner ersten Reise nach dem Tod von Christoph Schlingensief gebeten, das Operndorf weiterzuführen. Christophs Vision war und ist dabei immer Ausgangs- und Bezugspunkt für die Umsetzung des Projekts gewesen. Ich habe versucht, seine Idee so gut es geht in die Realität umzusetzen. |