Wie die Beauty-Industrie auf junge Kunden zielt // FAZ.NET
Erschienen am 24. Januar 2019 auf FAZ.NET in der Rubrik Stil. Junge Menschen sind mittlerweile von großem Interesse für die Kosmetikkonzerne. Was Influencer damit zu tun haben – und welche Trends die Beautybranche in diesem Jahr verfolgt. Als das französische Beauty-Unternehmen Sephora vor einigen Wochen seinen ersten deutschen Flagship-Store in Frankfurt eröffnete, war der Andrang groß. Zwischen 1.500 und 2.000 vorwiegend junge Frauen drängten sich laut Angabe des Unternehmens auf der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil, um die neue Filiale der Einzelhandelskette zu feiern – und natürlich, um ihre Idole zu sehen. Wer älter als 25 Jahre ist, dem dürften die Namen dieser vermeintlichen Superstars erst einmal weniger etwas sagen: Dagi Bee, Ivana Santagruz, Miss Gammour oder Nihan. Diese jungen Frauen sind Beauty-Influencer, die ihr Geld damit verdienen, sich wahlweise auf Youtube oder Instagram zu schminken und ihren Fans – wir sprechen von mehreren Hunderttausend bis Millionen – die vielfältige Welt der Schönheit näherzubringen. Das mag leicht aussehen, dahinter steckt aber längst ein knallhartes und hoch professionalisiertes Business. Das wurde spätestens klar, als Huda Kattan im Frankfurter Sephora-Store die Bühne betreten will. Zu diesem Zeitpunkt ist der Andrang vor dem 650 Quadratmeter umfassdenden Geschäft schon so groß, dass die Influencerin aus Sicherheitsgründen nur per Videoleinwand zu den Fans nach draußen sprechen kann. Wer gehofft hatte, die in Dubai lebende Beautyqueen an diesem Tag persönlich kennenzulernen, wird enttäuscht. Mit rund 29,8 Millionen Abonennten auf Instagram und knapp 2,5 Millionen auf Youtube gehört Huda zu den Stars der Branche und ist einer ihrer wirksamsten Motoren. Die Fans vertrauen ihrer Meinung und wem Huda Kattan Gesicht und Namen leiht, dem scheint ein dickes Einnahmeplus garantiert. So hat auch Sephora pünktlich zum Launch in Frankfurt die Gelegenheit genutzt und eine gemeinsame Make-up-Linie mit der Influencerin herausgebracht. Huda Kattan ist aber längst kein Einzelfall. |